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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Das kleine Städtchen LOM mit seiner Stabkirche         Juli 2011

Am frühen Nachmittag erreichen wir das Städtchen Lom und machen dort eine der obligatorischen Besichtigungs-Pausen.
Auch dieses Mal haben wir die Order, streng auf die Zeiteinteilung zu achten. Das bedeutet für uns, dass wir auch hier alles wieder nur im Trab angucken müssen. Bloß keine Verzögerung bewirken, die das Weiterfahren zeitlich verschiebt!
Größte Sehenswürdigkeit in Lom ist die Stabkirche, von der es im kleinen Museum des Andenkenladens ein Modell gibt.
Die Kirche ist etwa 60 km westlich von Otta in einem Seitental des Gudbranddals in der Kommune Lom. Vorerst aber haben wir einen eiligen Weg vor uns, der kostenpflichtig ist und den wir der allgemeinen Eile wegen vorziehen. Für die Benutzung der Toilette müssen wir richtig bluten... unser schönes Scheinchen Norwegengeld muss ausgegeben werden.
Wir beeilen uns und haben die übrig gebliebene Zeitspanne noch für eine schnelle Kirchenbesichtigung zur Verfügung.
Die Kirche gehört zu den größten Stabkirchen, die erhalten geblieben sind. Die Typ B - Kirche war früher von einem Sval-
gang umgeben, der heute aber nicht mehr existiert. Bei komplexeren Kirchen wurde außerhalb der Kirche ein Svalgang wie eine weitere zwiebelartige Schale angelegt. Er umgab den das Hauptschiff umgebenden Umgang. Der bautechnische Nut-
zen bestand darin, die Kirche vor Wettereinflüssen zu schützen und dem Bau eine Auflagemöglichkeit für ein mehrstufiges Dach zu bieten. Der Svalgang umzog die ganze Kirche inklusive Chor und bot Platz für Versammlungen nach dem Gottes-
dienst und gleichzeitig diente er als Ablagemöglichkeit von Waffen, die nicht in die Kirche mitgenommen werden durften.
Um die Kirche herum ist wieder ein gepflegter Friedhof mit wirklich sehenswerten und dekorativ gestalteten Grabsteinen.
Die Stabkirche Lom ist eine der wenigen Stabkirchen in Norwegen, bei der Teile des mittelalterlichen Dachfirstes mit einem originalen Drachenkopf erhalten geblieben sind. Die Kirche ist schon sehr alt, sie wurde bereits im Jahr 1158 in dem Ort Lom, nördlich des Jotunheimengebirges, erbaut. Die Lomskykja ist eine der grössten und schönsten Kirchen Norwegens.
Diese Stabkirche in Lom ist von ihrer Form her eine Langkirche, in der Schiff und Chor einen erhöhten Mittelraum besitzen.
Die Inschriften der Grabsteine zeigen uns, dass hier zuweilen auch junge Menschen sterben müssen. Also ist auch in so schöner Umgebung das Leben nur eine endliche Angelegenheit. Ein jedes hat seine Zeit, das Leben und das Sterben.
Dass wir noch da sind und die schöne Kirche ansehen können, erfüllt uns mit einem dankbaren Gefühl der Zufriedenheit.
Interessant finden wir auch die Dachkonstruktion. Sie liefert uns ein anschauliches Beispiel der damaligen Schnitzkunst.
Das Eingangstor in den Innenraum der Kirche wurde absichtlich sehr schmal gebaut, sodass immer nur eine einzelne Person eintreten konnte. Das war vermutlich für die Sicherheit eine sehr wichtige Option zum Schutz vor Überfällen.
Markant in diesem harmonischen äußeren Erscheinungsbild der Kirche ist ihr hoher, spitzer Turm mit den Verzierungen.
Wie überall gibt es auch hier im Areal einen Souvenirladen, die Touristen sind ja immer eine verlässliche Einnahmequelle.
Nach einem kurzen Infostoppen in dem Lädchen, müssen wir zum Reisebus zurück. Die Zeit ist um. Es soll weiter gehen.
Im Bus werden die kleinen flachen "Erdbeertoten" an jeden Pünktlichen ausgeteilt. Das ist ein umgetaufter kleiner Keks.
Auf dem Parkplatz stehen neben uns auch noch andere Bussreiser, die sichtlich viel norwegischer sind als wir... Sie haben in der Beschriftung ihres Fahrzeugs das Doppel-S in dem Wort 'Buss' enthalten und sind 'Reiser', keine Reisenden wie wir.
Norsk Fjellmuseum mit seinem grasbewachsenem Dach steht am Straßenrand, wir fahren nur daran vorbei. Wieder sehen wir Bauernhäuser am Berghang stehen. Neben der Straße gurgelt das Wasser des Bergbachs vorbei, so wild es kann.
Das Städtchen Lom liegt an einem Platz, an dem schon im Mittelalter die Handelswege durch das Gudbrandsdal, das Otta-
dal und über den Sognefjellweg im Jotunheimengebirge aufeinander trafen. Das ganze Zentrum besteht aus robusten, traditionell dunkel gestrichenen Holzhäusern, bei denen kleine Hexen aus dem Schornstein entweichen. Aber sehr groß ist der Ort nicht. Wir kommen deshalb schnell wieder am anderen Ende heraus und lassen Lom bedauernd hinter uns zurück .

 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl