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Nachdenklich bis ernste Gedichte | Martina Müller
 
An den Schlaf


Oh tiefer Schlaf, bleib des Nachts mir gewogen,
hülle mich sacht in dein samtschwarzes Kleid;
breite die Arme, ich komme geflogen
bin bei dir fernab von Freude und Leid.

Sicher, geborgen, gebettet im Warmen
schwing ich vom Flug mich ins Gleiten hinein,
ruhe dann stundenlang in deinen Armen
und möchte nirgendwo anders noch sein.

Du singst die Lieder, die in mir versunken
und die verstummt sind längst, du weckst sie auf;
dein Hauchen macht alle Träume mir trunken,
und trägt mich bis in die Höhen hinauf.

All meine Sinne hältst du in den Händen,
streichelst die Kerben der Seele mir glatt.
Mit deiner Macht kannst du Ruhe mir spenden,
wenn neuen Tages Licht schimmert nur matt.

Lass mir bedeckt das geschlossene Auge,
senk in mich tiefsten Frieden und sag,
dass ich fürs Tagwerk durch dich wieder tauge
und mit einem Lächeln schick mich in den Tag.

Text: © by Martina Müller
 
 
 © Martina Müller / 2009