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Heiter und so weiter... | Martina Müller
 
Mein Pegasus hebt ab halb drei


Mein Pegasus hebt ab halb drei
und ich will mit ihm starten...
Er bringt mich aus dem Allerlei
in einen schönen Garten.

Der ist hoch droben - über mir -
dort über allen Lüften;
erfüllt mit Fantasie-Getier
und wundersamen Düften.

Beim allerersten Atemzug,
der dringt in meine Lungen,
fließt helikonisch' Quell genug,
der lockert Dichterzungen.

Das öffnet Augen, um zu sehn
die Wunder all des Landes;
lässt Worte fassen zum Verstehn,
trotzt Logik des Verstandes.

Dort gibt es Wesen - flatterleicht -
mit farbenfrohen Flügeln,
die frei sich heben, unerreicht
von Zaumzeug oder Zügeln.

Unsagbar schön die Blumen sind,
die große Wiesen füllen;
die Fantasie, vom Sommerwind
gewiegt, verlässt die Hüllen.

Geschwind verbreitet - nur als Hauch -
streift sie mich froh mit Blicken;
ich grüße sie mit Freud' und tauch
in sie, lass' mich erquicken.

...und Worte wachsen auf dem Baum,
die werden bald zu Reimen;
wenn sie erst fallen - leicht wie Flaum -
beginnen sie zu keimen.

Gepflückt vom Baume müssen sie
noch etwas liegen bleiben,
dann reifen sie zu Poesie;
ich kann Gedichte schreiben.

Beim Rückflug auf dem Pegasus
komm ich von dort mit Früchten;
den Kopf voll Fantasie und muss
so schnell wie möglich dichten.

Halb drei ist meine beste Zeit,
lass Pegasus nie warten;
doch liebe Leute - keinen Neid !
Ihr könnt ja selber starten.

Text: © by Martina Müller
 

 
 © Martina Müller / 2009