Der Nebel verwischt die Konturen,
entzieht alle Dinge der Sicht;
sein Schleier bedeckt stumm die Fluren
und schluckt mit Begierde das Licht.
Was nah ist, was fern, bleibt verschwommen,
vom Dunst wie in Watte versenkt;
mit Geisterhand scheint nun das Kommen
und Gehen im Nebel gelenkt.
Das Nichts hat die Welt fast verschlungen,
nur schmucklos und grau ist der Rest;
mit Gier lecken wabernde Zungen
das Letzte und feiern ihr Fest.
So blickdicht und enge gewoben,
vor Augen zu sehn nicht die Hand;
ein Leichentuch senkt sich von oben,
und vor uns türmt sich eine Wand.
Im Dämmer bleibt alles verborgen,
der Lichtstrahl verlor seine Macht;
nun türmen sich Freuden und Sorgen
und ahnen nichts von Tag und Nacht.
Nur wir wissen um dieses Irren:
die Welt voller Farben, sie bleibt;
dass Sonnenschein wird wieder flirren,
bis er diesen Nebel vertreibt.
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Text und Fotos: © by Martina Müller
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