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Meerschweinchen-Gedichte | Martina Müller
 
Ein Meerschwein-Monolog


Ich bin ein kleines Schwein,
möcht gar nichts andres sein.
Hab einen Futterknecht,
der sorgt für mich nicht schlecht,
schafft Gurken ran und Dill
und bringt mir, was ich will.

Ich bin kein Einzelfall,
wir sind zu dritt im Stall,
drum geht es hier oft rund.
Das hält mich kerngesund.
Auf Medizin und Doc
hat keiner von uns Bock...

Im locker-frischen Streu
schmeckt aus der Raufe Heu.
Der Tränke Wasserguss
verschafft mir Hochgenuss
und all mein Schweinchenglück
hängt fest am Futterstick.

Von Fenchel und Salat
fühl ich mich pappesatt.
Danach streck ich mich aus
in meinem eignen Haus.
Zufrieden und in Ruh
fall'n mir die Äuglein zu.

Zu unser'm Bau gehört
ein Auto, das nicht fährt,
was oft mit Heu bestückt,
uns alle drei entzückt.
Weil dieser Duft uns lockt
hat keiner je gebockt.

Ach, uns geht es so gut,
weil keiner uns was tut;
weil Frieden ist im Stall
und um uns überall.
Was zeigt und auch beweist,
kein Schweinchen von uns beißt.

Ach, mir ist alles recht,
es geht mir doch nicht schlecht,
ich spring' auf jeden Fall
wie Popcorn durch den Stall,
sehr hoch, ganz schnell und weit,
dass Zweibein sich dran freut.

So ist das Tag und Nacht,
an mich wird stets gedacht.
Hab alles, was ich brauch;
die andern beiden auch
und niemand sitzt im Dreck...

Hier will ich nie mehr weg !



Text und Fotos: © by Martina Müller








 
 © Martina Müller / 2009