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Heiter und so weiter... | Martina Müller
 
Ein lauer Sommerabend


Der Tag war heiß, erst Abendwind
bringt etwas Kühlung an;
die Luft ruht schwer, die Menschen sind
noch in der Wärme Bann.

Die Dunkelheit kriecht aus dem Licht
und breitet sich sacht aus.
Erst wenn die Macht der Wärme bricht,
ist jeder froh im Haus.

Der Sommerabend, lau jetzt nur,
ist ganz und gar Genuss,
doch ist's 'ne Laune der Natur,
dass noch was kommt zum Schluss...

Ein Sirren klingt in unser Ohr,
das uns elektrisiert:
Jetzt kommt das Mückenvolk hervor,
ist an uns int'ressiert.

Der Frieden lauer Sommernacht
wird jäh und arg verpatzt;
so klein das Vieh, so groß die Macht!
Ein jeder ist vergnatzt.

Und wer da sagt, dies Ungemach,
das störe ihn nicht sehr,
liegt doch die Sommernacht nur wach
und ist voll Gegenwehr.

Weil Mückchen, voller Hinterlist,
mit Appetit auf Blut,
erduldend zu vertragen ist
nur breitgeschlagen gut.

Dann kriegt in dieser Sommernacht,
so lau und unbeschwert,
erneut der Friede wieder Macht,
bis neues Sirren stört.



Text und Foto: © by Martina Müller

 
 © Martina Müller / 2009