Zurück zur Startseite

Naturgedichte | Martina Müller
 
Des Frühlings Wege


Des Winters letztes Schneeverstreuen
    muss weichen vor der Sonne Lust,
    ich lerne wieder, mich zu freuen,
    ein jeder Atemzug dehnt meine Brust.

Die Tage werden freundlich, heller
    und länger auch, ich fasse Mut,
    lächle öfter, lieber, schneller,
    denn Fröhlichkeit bekommt mir gut.

Längst sprießen erste Blütengrüße,
    der Vogelsang wird wieder laut,
    die Luft füllt sich mit Frühlingssüße,
    derweil der letzte Schneerest taut.

Die Farben feiern Auferstehen
    und Zweige knospen mit viel Fleiß,
    ich kann ihre Erfolge sehen,
    wenn zartes Grün ersetzt das Weiß.

Bald werden wieder Bienen fliegen,
    die Weidenkätzchen sind schon da,
    sanft lernt die Wärme neues Siegen.
    Der Frühling ist erfreulich nah.

PS:
Das Himmelszelt kann blauer strahlen,
    die Kraniche ziehn ihre Bahn.
    Ich würde sie ja gerne malen,
    doch schade ist, dass ich‘s nicht kann.

Die Malereien lass ich bleiben
    und fülle anders mein Papier;
    ein Frühlingsloblied aufzuschreiben,
    klappt besser, eins wie dieses hier.

 



Text und Foto: © by Martina Müller
 
 © Martina Müller / 2009