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Nachdenklich bis ernste Gedichte | Martina Müller
 
Gute Freunde


Wenn einer ganz alleine ist
und dann nur auf sich selbst gestellt,
der steht sehr fest nicht, wie ihr wisst
und hadert mit der Welt.

Zwei Beine sind sehr viel dann nicht,
um wirklich sicher drauf zu stehn,
und obendrein das Gleichgewicht
zu halten noch beim Gehn.

Das Leben ist kein Kinderspiel,
es ruft uns fordernd immerzu :
von A nach B geht es zum Ziel
nur ohne Rast und Ruh.

Das Innehalten bei dem Tun
im steten Räderwerk der Pflicht,
das darf der Mensch ganz sicher nun
vernachlässigen nicht.

Es wächst ihm nie ein drittes Bein,
erreicht ihm, dass er sichrer steht
und niemals läuft was von allein,
was von allein nicht geht.

Gemeinsamkeit erleichtert sehr,
sie ist wie sicherndes Gerüst,
das stützt und hilft, als Gegenwehr
gewisslich nötig ist.

Es ist der Mensch ein Herdentier,
er ziehe nie allein die Spur
und darum suchen alle wir
die guten Freunde nur.

Verlässlichkeit und Zuspruch braucht
der Mann, die Frau, der Greis, das Kind;
egal, wo uns das Leben taucht,
dass trotzdem froh wir sind.

Wir machen gehend, was sonst liegt
und einfach unerledigt blieb';
wird jedes Hindernis besiegt
mit jenen, die uns lieb.

Text: © by Martina Müller
 
 
 © Martina Müller / 2009