Als ich Kind war und noch klein,
konnte Zeit oft schneller sein,
denn wie lang hat es gewährt,
bis Geburtstag sich gejährt.
Wartend auf ein nächstes Ziel
flog die Zeit, grad wie im Spiel.
Das fiel auf noch gar nicht sehr;
Lebenszeit gabs ja noch mehr.
Ständig war etwas zu tun
nie war Zeit, um auszuruhn.
Nur an dem, was nicht geschafft,
sah ich, dass die Zeit schon rafft.
Tempo - immer schneller - los!
Schon war'n meine Kinder groß.
Die Jahre gingen flott dahin
und erfüllten ihren Sinn.
Grau wurd' mittlerweil mein Haar,
schnell vergeht ins Nichts ein Jahr,
da ich alt bin und kein Kind,
scheints, dass noch schneller Zeit verrinnt.
Um dagegen anzugehn,
müssen offne Augen sehn,
dass für's Schöne in der Welt
Liebe nur und Freude zählt.
Obwohl die Zeit rinnt fast wie Sand
durch die Finger meiner Hand,
hält der eignen Ruhe Lauf
diese Eile etwas auf.
Nehme mir drum mit Bedacht
Zeit für Freunde, gebe Acht,
dass in jedem Augenblick,
den ich teile, liegt mein Glück.
Text: © by Martina Müller
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