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Naturgedichte | Martina Müller
  Mein roter Apfel


Vor mir auf meinem Teller, da liegt ein Apfel, rot;
ich hab ihn aufgeschnitten, den ess ich gleich zum Brot;
in lauter kleinen Spalten, so reif und mürb zugleich,
so angefüllt mit Gutem und vitaminereich.

Ich denk an seine Blüte, gar frühlingshaft beschwingt;
an eine kleine Biene, die Blütenstaub ihr bringt;
an sommerlich Gewitter und auch an Sturm - gewiss,
der diesen schönen Apfel nicht vom Baume riss.

Seh wachsen ihn und werden und reifen mit der Zeit
und ich seh mich warten auch auf seine Erntezeit;
kein Zweifel, dass sie komme, das habe ich gewusst
und die Gartenarbeitszeit war Vorfreude und Lust.

Der Baum ist abgeerntet, die Kisten sind schon voll.
Es lacht das Rot der Bäckchen von jedem Apfel toll
und jede Frucht verlockt mich, das Widerstehn fällt schwer;
brauch, wenn ich Äpfel habe, fast gar nichts andres mehr.

Vor mir auf meinem Teller, der schöne Apfel liegt,
ich habe aufgeschnitten, was einst der Baum gewiegt
und was der Lohn der Mühe von Baum, Mensch und Natur.
Doch brauche ich jetzt Ruhe und will ihn essen nur.

 

Text und Foto: © by Martina Müller
 
 © Martina Müller / 2009