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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Reisebilder auf der Fahrt nach Oslo         Juli 2011

Auf der Fahrt erfahren wir, dass viele der eigentlich noch recht weit entfernten Orte schon zu Oslo gehören. Diese kleine europäische Hauptstadt erhöht auf diese Weise geschickt ihre Bevölkerungsdichte und wertet den Hauptstadtstatus auf.
Die Fahrtstrecke ist sehr interessant und auch abwechslungsreich. Mit Freude schauen wir uns die schöne Landschaft an.
Die hohen Berge erheben sich dicht neben der gewundenen Straße und viele große Seen entlang der Straßen zeigen uns wunderschöne Spiegelungen, besonders dann, wenn mehrere Farben ins Spiel kommen...und hier sind die Häuser bunt.
Der Regen von gestern hat in Wald und Wiese sehr viel Nässe hinterlassen, die beim jetzt einsetzenden Sonnenschein in kleine weiße Wölkchen aus dem Gelände weicht. Vom Regen niedergebeugter Klee liegt schwer auf den nassen Steinen des Straßenpflasters - kann irgendetwas die derzeitige Wettersituation treffender verdeutlichen?
Das Wasser zeigt uns verkehrte Welt. Die Stromleitungen liegen direkt auf dem See, Masten und Bäume stehen kopf, aber in der Wirklichkeit ragen natürlich auch hier in Norwegen die Strommasten vollkommen normal nach oben... ;o)
Viele Häuser gruppieren sich zu mehreren Orten am Hang. Die unterschiedlichen Grüntöne der Landschaft werden von den Hecken geliefert, den Wiesen im Vordergrund und ebenso auch vom Laub der Bäume, die den Ort durchziehen. Helles Himmelsblau unterläuft und umgibt den Dunst der Wolken. Die Landschaft wirkt wie ein Gemälde und ist unbeschreiblich.
Die gewundene Fahrstraße macht mit einer Menge Unterführungen und Brücken viele Abzweigungen & Richtungswechsel möglich. Der zeitige Morgen leuchtet uns in Pastellfarben aus dem Wasser entgegen. Alte Brücken führen urtümlich, aber trotzdem verlässlich auf die andere Flussseite hinüber, denn sie werden ja offensichtlich auch noch befahren. Wir bleiben
auf der Hauptstraße und unser Reisebus fährt uns beharrlich in Richtung Oslo.
254 Fahrkilometer müssen wir zurücklegen. Damit die Berge nicht überquert oder weiträumig umfahren werden müssen, führt uns die Straße wieder mehrmals durch lange Tunnel hindurch. Bei Sandvika fahren wir schon in die Stadt Oslo hinein, obwohl wir hier noch ganze 15 km vom eigentlichen Stadtzentrum entfernt sind. Wir sind schon neugierig auf die Stadt.
Gebäude, an denen wir vorbeifahren, sind hauptstadtentsprechend größer und erinnern nicht mehr an kleine Ortschaften.
Auch der Yachthafen, in dem sehr viele Motorboote und Segelschiffe ankern, ist ganz schön groß und auch dicht belegt.
Dann haben wir endlich das Zentrum von Oslo erreicht und sehen schon von weitem das riesengroße Kreuzfahrtschiff der Color-Line im Hafenbecken liegen. Aussteigen dürfen wir nun hier - na Gottseidank - wir müssen uns unbedingt bewegen.
Oslos blauer Himmel ist voller Schäfchenwolken. Friday I’m in LOVE, verkündet der Osloer Linienbus, der vor uns herfährt. Heute ist aber schon Sonntag, also ist hier wohl nix mit Love. Unser Umfeld kichert ausgelassen. Bei uns geht's lustig zu.
Dann fährt plötzlich vor unserem Bus ein Taxi, dessen Schild sich im lackierten Autodach spiegelt. A9133 ist seine Nummer und mit Christiania-Taxi ist es beschriftet. Wir wissen, der alte Name von Oslo war von 1624 bis ins Jahr 1924 Christiania.
Wie in Amsterdam gibt es hier einige große Gebäude mit schönen Glasfassaden, unter denen die Straße hindurchführt.
Auf dem Rathausvorplatz sind die Häuser bogenförmig angeordnet. Hier setzt uns unser Busfahrer zur angekündigten Stadtführung ab. Wir bringen die eingerosteten Gelenke wieder in Schwung und erwarten gespannt unsere Stadtführerin.
Unsere Osloer Stadtführerin kommt pünktlich, begrüßt uns und übernimmt die ausführlichen Erklärungen beim Rundgang.
Wir erfahren eine Menge Wissenswertes. Die große astronomische Uhr über dem Eingang des Rathauses misst ganze 5 m im Durchmesser. Auf ihrem reich verzierten Ziffernblatt sind Tierfiguren des Bildhauers Nils Erik Flakstad zu sehen.
Die Fassade des Rathauses mit ihren beiden hohen Türmen zeigt viele Reliefs, das setzt eine architektonische Dominante.
In mehreren Seitengängen sind geschichtsträchtige Szenen als Reliefs abgebildet, davor steht ein großer Springbrunnen.
Andächtig steigen wir die Stufen hinauf und betreten das schöne Rathaus. In dem Gebäude sind wirklich Erklärungen nö-
tig. Dicht gedrängt stehen wir um unsere Osloer Reiseleiterin. Sie spricht zwar erst ca 1 Jahr Deutsch, gibt sich aber sehr große Mühe, dass wir sie verstehen. Niedliche kleine Übersetzungsschnitzer lockern ihren Vortrag auf. Wir wissen ja trotz-
dem, was sie meint und sie macht ihre Sache wirklich gut. Vor allem hat sie eine klare Stimme und eine deutlich artikulie-
rende Aussprache, die gut zu hören und zu verstehen ist. Sie bringt uns sehr engagiert ihr schönes Oslo gut rüber.

 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl