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Am Morgen wird schon sehr zeitig zum Frühstück gerufen, unser Tagesplan ist randvoll gepackt. Uns macht das aber gar nichts aus, denn wir haben ohnehin bereits ausgeschlafen und kommen schnell in die Gänge. Einigen fällt das schwerer. |
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Obwohl hier eine Menge unterschiedlichster Frühstücksangebote auf dem Buffet aufgebaut für uns zur Auswahl stehen, ist für unsere linienschonenden Belange doch gar nicht so sehr vieles geeignet. Schließlich wollen wir uns ja nach der Reise nicht unbedingt nach Hause rollen lassen. Deshalb stellen wir uns relativ lustlos unsere Mahlzeit zusammen und früh- stücken ziemlich karg, sprich: wir essen nur ganz wenig. Das ist gut so, denn wir sitzen immer viele Stunden im Bus rum. |
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Die gestrige Abendmahlzeit hat uns schon ganz schön überfüttert. Dem tragen wir am Frühstückstisch konsequent Rech- nung. Erleichtert verlassen wir die Räucherhöhlen, verstauen das Gepäck im Bus und genießen noch die frische Morgenluft. |
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In kleinen Gruppen warten wir auf die Weiterreise und malen uns aus, was wir heute alles sehen werden. Vor uns liegen ungefähr 232 norwegische Fahrtkilometer, die wir bis Beitostolen zurücklegen müssen. Das ist eigentlich gar nicht so eine lange Strecke - aber die vielen Attraktionen, die uns darin winken....oooh! Gleich nach der Abfahrt geht es los damit.
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Es wird rauf und runter gehen, runter in den Talgrund und rauf auf die Berge und vor allem führt uns die Reiseroute durch den berühmten Geirangerfjord, die Hauptattraktion dieser Reise und das alles heute... Der Morgennebel hebt sich schon. |
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Unser Blick aus dem Fenster gleitet über typisch braune Häuser im Vordergrund und die vom Dunst noch verhüllten Berge mit den sich jetzt schon mehrenden Schneefetzen. Eine friedliche Ruhe teilt sich dem Betrachter mit. Das ist ein Urlaub! |
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Wälder, Wiesen, Weiden, Gehöfte und kleine Äcker sehen wir und bemerken dabei, dass jede noch so kleine Fläche land- wirtschaftlich ausgenutzt wird, ja, werden muss, um wirtschaftlich zu arbeiten und davon ausreichend leben zu können. |
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Die Besiedlung ist ziemlich dünn in dieser Gebirgsgegend. Weit auseinander liegen die wenigen Bauernhöfe. Ausschließlich die Natur beherrscht über weite Strecken das Bild und an manchen Stellen ist durch steile und felsige Landschaft keine Bebauung möglich, weder das Anlegen von Feldern, noch der Hausbau. Das Leben ist hier nicht leicht, das sehen wir. |
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Oft lassen sich die Bergzüge, auf die wir bei der Fahrt treffen, nur durch Tunneldurchbrüche überwinden. Wir fahren in den 3,1 km langen Hamregjoltunnelen hinein. Aller 300 m zweigt hier ein Rettungstunnel ab. An der Tunnelausfahrt erwartet uns wieder eine völlig andere Landschaft, nämlich die der Fjorde. Hier stoßen wir zunächst auf den Sunnylvs-Fjord. |
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Die Berge seiner Umgebung sind alle etwa 1500 m hoch. Ca. aller 100 m stürzt ein Wasserfall zu Tale. Auf den Hängen liegen gebliebene Schneefetzen werden immer größer und auch deutlich kompakter. Ein toller Ausblick von oben. |
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Für diesen Anblick bekommen wir eine Rast zum Fotografieren. Der Fjord ist nicht sehr breit hier. Unser Ziel, der Geiranger Fjord, ist die Fortsetzung des Sunnylvs-Fjords, der selber ein Seitenarm des Storfjords ist. Der Storfjord verläuft am Drei- ländereck und liegt nicht ausschließlich in Norwegen. Wir haben ihn schon bei Stranda gesehen. Unser Bus hat in einer Wartebucht angehalten. Wir stehen nun oben und bewundern die freie Sicht in den Fjord. Auf der spiegelglatten Fläche zieht ein kleines Schifflein seine Bahn. Vorstellung ist nur relativ. Wir wissen es schon, die Größe täuscht von hier oben! |
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Leider ist gerade jetzt das Wetter trübe geworden und die Sonne will nicht zurück kommen, das ist schlecht fürs Foto. Wir versuchen es trotzdem, das vorhandene Licht so gut wie möglich auszunutzen. Der Ausblick aus dieser Höhe auf den Fjord tief unter uns ist beeindruckend. Gibt es hier eigentlich irgendetwas, was nicht als außergewöhnlich anzusehen ist? |
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Wieder führt uns die Straße durch Tunnel, am Berghang unter bewachsenen Überdachungen entlang, die uns vor Stein- schlag und Wasser schützen, oder über freie Straßen am Hang. Schon liegt Hellesylt vor uns, die Einstiegstelle, von der aus die ca. 1 Stunde dauernde Fahrt durch den Geirangerfjord, der zum Unesco-Weltkulturerbe gehört, beginnen wird. |
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Beharrlich geht die Straße bergab und wir rollen dem Ort entgegen. Noch einmal fahren wir durch einen Tunnel bei Helle- sylt-Porten und müssen dabei 370 m durch den Felsen. Danach überqueren wir auf der Fahrstraße den großen Hellesylter Wasserfall, der sich hier in den Fjord stürzt. Eine letzte kurze Tunneldurchfahrt entlässt uns direkt in den Ort. Was uns aber am allermeisten freut: Vor uns liegt der wunderschöne Fjord und wunschgemäß scheint jetzt auch die Sonne. Was wird das doch nun für eine herrliche Fährfahrt werden. Hellesylt liegt auf 2 m Seehöhe. Für unser Tagesziel müssen wir nach der Fährfahrt über Serpentinen bis auf 1800 m Höhe empor fahren und dann auf der Passstraße das Gebirge queren. |
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Haben wir gerade erst den Wasserfall mit dem Bus überquert, so stehen wir nun unten davor auf dem Parkplatz, sehen seine imposante Größe und können die wahnsinnigen Wassermassen des Langedalselva einschätzen, die den Hang he- rab stürzen. Der Wasserfall wird aus Wassern des Flusses Langedal-Selva gespeist und erhielt von ihm seinen Namen. |
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Ein krasser Gegensatz besteht zwischen dem Blick auf den tosenden Wasserfall auf der einen und dem auf den ruhigen Wasserspiegel des Fjords auf der anderen Seite. Spiegelglatt ist dort das Wasser. Unser Fährschiff läuft an der Anlege- stelle bereits ein, bemerken wir, aber noch haben wir eine ganze Menge Zeit. Die anderen Gäste müssen erst in Ruhe das Schiff verlassen können. Je näher wir dem Wasserfall kommen, desto weniger steil wirkt er auf uns. Aber wie wild werden die großen Steine in ihm vom Wasser umbraust. Aus dem Langedalen fließt hier der Fluss Horndøla direkt in den Fjord ein. |
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Das ländliche Grandhotel in Hellesylt hat bestimmt schon mal bessere Zeiten gesehen, aber es hat wunderschöne Dach- verzierungen, die unsere Blicke auf sich ziehen. Schönstes Wetter haben wir für den Höhepunkt unserer Reise bestellt und das haben wir auch bekommen. Fröhlich strahlen wir mit der Sonne um die Wette. Der azurblaue Himmel verspricht uns keine Veränderungen in der Wetterlage. Unsere Wartezeit endet, die Fähre ist uns zum Zusteigen freigegeben. |
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Schon in Hellesylt ist das Schild 'Geiranger' aufgestellt worden, aber erst die Fähre wird uns nach etwa 70 Minuten Fahrt bis in den Ort Geiranger am Fjordende bringen. Nur eine symbolisch dargestellte Fähre auf dem Schild deutet darauf hin. |
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Neugierig besteigen wir das Schiff, eine Autofähre, die viel mehr Raum bietet, als wir ihr von außen angesehen haben. Wir gehen natürlich gleich die schmalen Treppen aufs geräumige Oberdeck hinauf, halten interessiert Ausschau und betrach- ten die hohen Berge, die aufragen, um den Fjord zu säumen. Sie geben erst dem Fjord seinen außergewöhnlichen Reiz. |
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Dass wir trotz des Geirangerschildes noch in Hellesylt sind, steht groß an der Wand des Kassengebäudes. Noch immer scheint hell die Sonne und unsere Kamera ist startklar. Aufnahmebereit, verkündet Wolfgang, es kann losgehen jetzt.
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