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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Die Stabkirche in Ringebu         Juli 2011

Unser zweiter Halt dieser heutigen Strecke wird im Gudbrandsdal an der Stabkirche Ringebu gemacht. Eine große Schau-
tafel, die am Eingangstor zu Friedhof und Kirche steht, dient uns zur Information. Dort nehmen wir viel Wissenswertes auf.
Im Mittelalter gab es in Norwegen noch 1200 Stabkirchen. Jetzt sind es leider nur noch 28, die davon übrig geblieben sind.
Stabkirchen sind faszinierende Bauwerke, die ausschließlich aus Holz gefertigt sind. Die Stabkirche in Ringebu ist die ein-
zige im Gudbrandsdal, die noch am Ursprungsort steht. 1220 errichtet, steht sie ca. 60 km von Lillehammer entfernt.
Wesentlichste Merkmale der Stabkirchen sind vertikale Stäbe in den Ecken und dass die Planken der Wände auf Schwell-
balken lasten. Die gesamte Konstruktion besitzt keine Nägel, stattdessen sind alle ihre Teile miteinander verzapft.
Die meisten der Stabkirchen sind über die Jahrhunderte hinweg verändert, umgebaut, ergänzt und verbessert worden. Von der ursprünglichen Form der Kirche in Ringebu ist nur noch das Hauptschiff unverändert erhalten geblieben.
Das schöne, alte, sich am Hang befindliche Bauwerk erfuhr etliche Umbauten und Erweiterungen, die ihren ursprünglichen Charakter verändert haben. Erst im 17. Jahrhundert wurden ihr zusätzlich noch das Querschiff und der Turm hinzugefügt.
Die Kirche wird heute noch für den Gemeindegottesdienst benutzt. Um das Gebäude herum befindet sich der Friedhof der Gemeinde Ringebu. Zusätzlich ist die Kirche, als eine der größten Stabkirchen, auch eine touristische Sehenswürdigkeit.
An der Schmalseite der Kirche ist ihr Eingang. Für uns war zum einen der Eintritt zu teuer und zweitens auch die zur Verfü-
gung stehende Zeit zu knapp bemessen. Deshalb verzichteten wir in Ringebu freiwillig auf eine Führung durch die Kirche und vertrösteten uns auf die Stabkirche in Hahnenklee, die uns ihr Innenleben fürs Foto preisgeben wird. Hier wäre auch trotz des für die Besichtigung gezahlten Eintrittsgeldes das Fotografieren in den Innenräumen verboten gewesen.
Malerisch ist die Umgebung der Stabkirche im Gudbrandsdal, wenn der Blick über den wunderschönen Friedhof streift, der sich am Hang entlang zieht und auch der Rundumblick auf Tal, Fahrstraße und Fluss lohnt sich von diesem Standort aus.
Dekorative Grabsteine ziehen alle Blicke auf sich und künden von Zeit, Geschmack und Glauben der hiesigen Einwohner.
Auch hier herrscht die Art der Gestaltung von Friedhofsanlagen, die wir bereits in Lillehammer gesehen und bewundert haben. Überall ist herrlich grüner Rasen. Bepflanzt wird nur ein kleiner Bereich um den Stein. Selbst ohne Grabpflege bleibt trotzdem noch das Grasgrün des Rasens. So ist nirgends auch nur ein einziges vernachlässigtes und ungepflegtes Grab.
Leider müssen wir zu unserem Bus zurück, denn es muss ja eilig weiter gefahren werden bis zum heutigen Tagesziel.
Doch wir nutzen jede einzelne Minute unseres zugebilligten Reisestops restlos aus, um uns die Gräber und auch die Ge-
staltung der Grabsteine genauer anzusehen. Wir sehen viele, sehr individuell für den jeweiligen Verstorbenen gestaltete Grabmäler, die uns ansprechen, auch wenn wir Fremde sind. Notengitter für Musiker und Lebensbaum dem frühen Tod.
Erneut einsetzender Regen treibt uns dann ohnehin ins Fahrzeug zurück, obwohl es noch viel mehr zum Ansehen gege-
ben hätte. Wir bedauern das sehr. Es ist immer wieder faszinierend, über Friedhöfe zu gehen, zumal im fremden Land.
Wir durchschreiten die Pforte zum Parkplatz. Auch bei der Weiterfahrt ist die Landschaft traumhaft schön und wir genießen die Bilder und nehmen sie bereitwillig in uns auf und sind sehr beeindruckt von dieser wunderschönen Landschaft.
Wieder regnet es derber. Doch für uns ist es eine Busfahrt - wir sitzen alle geschützt im Trockenen. Mag es also draußen ruhig regnen jetzt. Hauptsache, es regnet nur während unserer Fahrt und hört auf, wenn wir wieder aussteigen müssen.

 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl