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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Die Sprungschanzen von Lillehammer - aus nächster Nähe gesehen        Juli 2011

Nachdem das Frühstück beendet ist, fährt uns der Bus heute als allererstes, wie versprochen, zu den Schanzen hoch. Das nahmen wir bei unserer gestrigen Ankunft im Regen ja nicht mehr in Angriff, weil es sich ohne gute Sicht nicht lohnte.
Oben angekommen, steigen wir aus dem Bus und gehen den Spazierweg bis zu den Schanzen. Der Zaun am Wegrand wurde aus zerknackten Skibrettern gefertigt. Eng aneinander gelehnt zeigen sie deutlich die Gefährdungen der hiesigen Piste. Lillehammer ist einer der ältesten Wintersportorte Norwegens und an den Hängen geht so mancher Ski zu Bruch.
Moosbewachsen ist das kleine Holzhaus auf dem Plateau, in dem werden im Winter bestimmt viele Heißgetränke serviert.
Von der geräumigen Aussichtsplattform schauen wir ins Tal hinunter. Hier oben enden auch die Sessellifte, die sogar jetzt im Sommer noch betrieben werden. Mit einem wunderbaren Blick auf den Ort Lillehammer am Fuße des Berges geht es wieder ein Stück treppab. Wir freuen uns, Kirche und Schulgebäude am Ortsrand entdeckt zu haben, wo wir heute früh waren und auch genau unseren Standplatz, von wo aus wir nach den Schanzen hier oben Ausschau gehalten haben.
Werner ist aufs Mäuerchen geklettert und unterhält uns alle wie ein Wanderprediger. Durch unsere beiden Rundgänge wissen wir schon viel mehr als die anderen, die abends der Regen schreckte und die am Morgen im Bett geblieben sind.
Nach etlichen Stufen Abstieg erreichen wir den Anlaufturm der Schanze. Wir kaufen uns im Kiosk die notwendigen Tickets, um auf den Turm der höheren Schanze zu klettern. Fünfzig norwegische Kronen kostet uns das Unternehmen, jeweils 25.
Erst wollen wir uns gründlich umsehen. Über diese Treppe sind wir gekommen, stellen wir beim Blick den Hang hinauf fest.
Die Lysgårds-Schanze (Norwegisch: Lysgårdsbakken) ist eine Skisprungschanzenanlage in der norwegischen Stadt Lille-
hammer, die aus einer Groß- und einer Normalschanze besteht. Beide wurden für die Olympischen Winterspiele 1994 er-
richtet. Im zu den Schanzen gehörenden Stadion fanden die Eröffnungs- und Schlussfeier der Olympiade 1994 statt.
Die Schanze ist außerdem als Trainingschanze sehr beliebt, da hier bereits ab November Schneesprünge möglich sind und weil sie über lange Zeit im Winter präpariert bleibt, sodass für die Skispringer auch Zwischentrainings möglich sind.
Regelmäßig finden Weltcup- und Continentalcup-Springen statt und jährlich gastiert hier seit 1994 das Nordic Tournament.
So und nun raus aus dem Turm zur umfassenden Fern-Aussicht! Springen brauchen wir ja Gottseidank nicht. Das Gucken, auch das gründliche, ist für uns ungefährlich. Huuuu, das ist ganz schön steil! Nicht mal die kleinere Schanze wäre für mich Flachländer was Bezwingbares - bloß schnell wieder runter! Ich steuere das Einflugloch zur Treppe an und verschwinde.
So viel Höhe ist mir nicht ganz geheuer. Zwar ist der erste Blick in die Weite und auf den schönen Ort ein sehr erfreulicher, aber der zweite Blick, der über die Anlaufstrecke, den Schanzentisch und den Auslauf gleitet, macht mir eine Gänsehaut.
Auf der anderen Seite bin ich nicht so hoch droben und sehe unter mir unsere Reisegruppe und die vielen Treppenstufen.
Während mein flaues Gefühl in der Magengrube wieder etwas nachlässt, erkundet mein Mann die zweite, kleinere Schan-
ze, zu deren Besichtigung und Besteigung kein Obolus gezahlt werden muss. Er filmt per Kamera und fotografiert auch.
Gerade kommt er von der kleinen Schanze zurück, während ich die Treppen von der Aussichtsplattform nach unten steige.
Dass im Raum mit der gläsernen Kuppel auf einem Sockel ein aufgeschlagenes Gästebuch liegt, übersehe ich vollkommen. Die nötige Zeit für den würdigenden Eintrag hat sich deshalb Uschi genommen. Mich trieb die Höhe regelrecht raus.
Chairlift für 35 Norw. Kronen, sagt uns das Schild auf Englisch, wir sehen, der Sessellift ist auch jetzt im Sommer in Betrieb.
Allerdings kommt jetzt im Juni natürlich keiner zum Skilaufen, die Wiesen sind grün und die Blumen blühen in üppiger Fülle.
Die uns zugebilligte Besichtigungs-Zeitspanne ist leider abgelaufen. Unsere Uhren zeigen an, wir müssen zurück zum Bus.
Wieder geht es treppauf zum Bus zurück. Schnell einsteigen, Pause beendet. Bis nach Stranda müssen wir heute noch fahren. Dazu haben wir 360 km vor uns und es zählt jede Minute. Sind wir zeitig da, können wir wieder umhergehen.

 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl