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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Fährüberfahrt   -   Zielhafen Göteborg / Schweden         Juni / Juli 2011

Wir haben in der Nacht wunderbar geschlafen. An Deck erwartet uns bereits herrlicher Sonnenschein. Ein laues Lüftchen verweht uns die letzten Spuren von Müdigkeit. An solch einem Tag ist alles Gold und das Wasser glänzt im Licht.
Ringsum ist nur Sonne und Meer, vor uns das üppige Frühstück an Bord und ein neuer Tag. Was wollen wir mehr? Eine ge-
naue Bordkartenkontrolle für die Futterfassberechtigung beim Frühstück an Bord ist die einzige Hürde. Lecker, lecker!
Das Frühstücks-Angebot ist sehr reichhaltig und auch appetitlich angerichtet. Es bietet für jeden etwas, enthält auch Aus-
gefallenes, stellt sich auf alle Ansprüche ein, lässt gar nichts aus, und keine Wünsche der Passagiere offen.
Wir finden Fischiges auf dem Buffet, wer sich Süßes aussucht, wird fündig und auch die Müsli-Esser haben Saison. Wer hier hungert, ist mit Sicherheit daran selber schuld. Sogar ein leckeres Softeis können wir zum Abschluss noch lecken.
Wir, die wir nur das Essen völlig normaler, kleiner Mengen gewöhnt sind, müssen sehr aufpassen, dass wir uns nicht in der Menge verschätzen, die wir auf die Teller laden. Mehr, als sich satt zu essen, geht nicht - und wir sind schnell satt.
Nach dem Frühstück werden die mitfahrenden Kinder bei Laune gehalten und dazu von ausgestopften Figuren bespaßt. Auf Wunsch widmen sie sich auch einigen der bedürftigen Erwachsenen... Wir nähern uns jetzt schnell Schwedens Küste.
Längst ist um uns nicht mehr nur unendlich viel Wasser. Wir erreichen Göteborg. Schwedens Küstenlandschaft zieht an uns vorbei. Längsseits begegnet uns ein zweites Fährschiff der Stena Line, die Jutlandica, auf dem Rückweg nach Kiel.
Auch im Hafen von Göteborg stehen riesige Öltanks und viele Krananlagen, es sieht fast aus wie im Hamburger Hafen. Vor uns fährt ein kleines Lotsenboot, das Kontakt zur Brücke hält und uns sicher in der Fahrtrinne bis in den Hafen geleitet.
Der Hafeneinfahrt Göteborgs vorgelagert ist die Alvsborgsbron, eine große Straßenbrücke, unter der wir durchfahren müs-
sen. Sonne und Schäfchenwolken machen den Himmel interessant und heben dekorativ die imposante Brücke hervor.
Unser Lotsenboot dreht kurz vor der Brücke ab. Nun muss die Scandinavia den Rest ihres Weges ins Hafenbecken allein weiter ziehen. Die große Brücke ist jetzt unmittelbar vor uns, wir haben sie jetzt zum Greifen nahe.
In den Kabinen steht unser gesamtes Gepäck schon bereit, doch wir dürfen jetzt hier oben auf dem Sonnendeck in der Masse der Fahrgäste nicht fehlen, um wie sie nur nichts zu verpassen. Die Einfahrt in den Hafen ist ein Schauspiel.
Mit nur wenigen cm Abstand der oberen Deckaufbauten geht es unter der Alvsborgsbron durch. Dann sind wir genau darunter und sehen nach oben auf ihre Unterseite. Geschafft! Die Kameras surren, die Fotoapparate klicken. Auch das Heck der Scandinavia gleitet unter der Brücke hindurch und das tolle Bauwerk bleibt hinter uns zurück.
Langsam verlassen die ersten Passagiere das Oberdeck, um ihr Gepäck aus den Kabinen zu holen. Der Hafen ist jetzt fast erreicht. Das ist das Zeichen für die schwedischen Möwen. Im Sturzflug erobern sie kreischend das einlaufende Schiff.
Die Vögel fangen sich zugeworfene Bröckchen im Flug und die Allermutigsten lassen sich gleich an Bord nieder. Ihr Ge-
zeter ist laut und ihre Gier groß. Doch so dreist wie die Kieler Möwen sind sie dann doch nicht. Sie halten beständig und vorsichtig einen respektvollen Abstand zu uns ein. Nur nichts riskieren, Futter fassen ja, aber mehr sollte nicht passieren.
Im Hintergrund tauchen schon die ersten Häuser Göteborgs auf. Wir sind angekommen und holen nun auch unser Hand-
gepäck aus den Kabinen, um auszuchecken. Geduldig warten wir die Zeit ab, bis wir das Schiff verlassen können. Nun wird es wieder an Land gehen - ade Wasser! Nichts geht über festen Boden unter den Füßen! Das Gefühl ist einfach besser.
Das Ausgangsgebäude wird durchquert. An den beiden Fahrstühlen entsteht gleicht massives Gedränge. Jeder will damit fahren und die Personenzahl je Fahrt ist begrenzt. Wir laufen daran vorbei und nehmen die Treppe, das geht schneller.
Einen allerletzten Abschied nehmenden Blick werfen wir auf die Scandinavia, deren Bugklappe gerade geöffnet wird. Unser Reisegepäck tragen wir durch die Empfangshalle bis zum Checkoutschalter. Dort geht alles sehr schnell vonstatten.
Draußen sammelt sich unsere Reisegruppe und wartet, dass unser Busfahrer von Bord kommt und den Bus vorfährt. Gö-
teborg empfängt uns mit schweißtreibender Hitze. Die müssen wir aushalten. Sehnen uns nach der Klimaanlage im Bus.
Ganz nah vor uns und in ihrer vollen Größe sehen wir jetzt die riesige Hängebrücke, die in der Hafeneinfahrt von Göteborg den Gotaälv überquert. Sie ist 933 m lang und hat eine Spannweite von 418 m bei einer Durchfahrtshöhe von 45 m. Be-
fahren wird sie mit 6 Fahrspuren. Die Älvsborgsbron verbindet Göteborg mit den Industriegebieten auf der Insel Hisingen und wird täglich von 65000 Fahrzeugen passiert. Beeindruckende Zahlen, denen wir uns nicht verschließen können.
Endlich fährt auch unser Bus vom Schiff und rollt auf dem Parkplatz an. Unser Gepäck wird verstaut, wir steigen endlich ein ins Kühle. Wir zählen bis zur 21 durch, ob alle da sind. Keiner fehlt. Also auf und zur norwegischen Grenze - wir kommen!

 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl