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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Wir müssen wieder pünktlich zur Fähre zurück         ... bloß nicht verpassen ...

Auf dem Rückweg zur Fähre und beim Gehen durch Torris Altstadtstraßen wird uns klar, dass dieser zu Ende gehende Tag zugleich auch unser letzter Tag am Gardasee ist. Wie schade! So gerne würden wir hier noch bleiben in diesem milden Klima, das uns so gut bekommen ist und in dieser wunderbaren Landschaft am schönen Gardasee.
Die Sonne sinkt schon, ihr mildes, warmes Licht fällt auf die Strandpromenade, auf das Schloss, die Orangerie, es gibt dem kleinen Hafen ein besonderes Flair und die Palmen werfen auffällige Schatten aufs Straßenpflaster.
Die angesammelte Schönheit gräbt sich noch einmal als bleibender Eindruck ganz tief in unsere Urlaubs-Erinnerung.
Wie gut, dass unsere vorausschauende Zeitplanung den langsamen, alles bemerkenden und würdigenden Gang auch bei diesem Rückweg zulässt und uns nicht zu Hetze, Oberflächlichkeit und Eile antreibt.
Als eine sehr dicht am See liegende Stadt war Torri in früheren Jahren auch ein Angriffsziel, das sich aktiv und auch effektiv verteidigen musste. Noch heute sind in den alten Mauern der Häuser Einschusslöcher zu sehen. Uns belustigt es nur sehr, dass selbst die gut renovierten Häuser auch ihre ebenso gut renovierten Einschusslöcher präsentieren. Was ist davon wohl die inszenierte Schau und was ist historische Hinterlassenschaft der Geschichte?
Nachmittags sind in der Stadt die kleinen Lädchen entlang der Straße geöffnet. Überall stehen Auslagen davor und bieten sich dem Auge an. Aber so viel Zeit, um dort noch eine Runde stöbern zu gehen, haben wir dann doch nicht.
Nur L' oratorio della Santissima Trinita verlockt uns noch einmal dazu, auch den Innenraum zu besichtigen. Wir er-
fahren aus den leider nur italienischen und englischen Begleittexten, dass die Kirche aus der Zeit des Jahrhundert-
wechsels vom 14 zum 15. Jh. stammt, einst eine Familienkapelle war und im 17. Jh. ihre Bedeutung wechselte.
So auf die Schnelle und dann auch noch ganz ohne entsprechende Wörterbücher werden wir allerdings aus dem restlichen Text nicht ganz schlau und müssen uns dann bedauerlicherweise mit dem optischen Eindruck begnügen.
Die Ausgestaltung deutet auf Nutzung der Kapelle zum Gedenken für Opfer kriegerischer Auseinandersetzungen.
Wir erreichen schnell wieder den Ortsrand und damit den kleinen Hafen, in dessen unmittelbarer Nähe sich auch die Ablegestelle unserer Fähre ans andere Ufer des Gardasees befindet. Der prüfende Blick auf die Uhr lässt uns Zeit.
Dieser malerische Ort ist für uns eine wirklich gute Adresse, um hier noch die verbleibende Wartezeit zu überbrücken.
Gewärmt von der restlichen Abendsonne, zücken wir unsere Futtertüten und sind bald darauf von Enten umringt.
Ich nutze die Gunst dieser herrlichen Lichtstimmung noch für eine ganze Reihe schöner Fotos und schiebe alle meine Gedanken an profanes Kofferpacken und an die nahe Abreise noch ganz weit von mir. Jetzt bin ich noch hier!
Wir wissen, in wieviel Minuten wir die Fähre erreichen. Wir verlassen erst auf den allerletzten Drücker die Hafenbank.
Vorbei geht es an der Skaligerburg, über das letzte Stückchen Strandstraße und schon laufen wir auf die Fähre zu.
Die untergehende Sonne scheint durch die Schiffsaufbauten, als wir an Bord gehen. Schöner Glanz liegt auf dem See.
Das ist die Bescherung zum Abschied - ein Sonnenuntergang mit allen Farbnuancen zwischen gelb, orange und rot.
Wir stehen gebannt auf dem Oberdeck und beobachten dieses schöne Naturschauspiel, bis die Sonne verschwindet.
Unsere Fähre hat natürlich längst abgelegt und ist mit uns verlässlich und fahrplanbezogen über den See getuckert.
Pünktlich erreichen wir Maderno, bei Lampenschein wird das Anlegemanöver zelebriert. Wir können von Bord gehen.
 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl