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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Zum Tanz wird aufgespielt         Ich bin zwangsweise bloß Publikum...mein Fuß streikt ;o(

Zum Abendessen nehmen wir für jeden eine der in der Kaufhalle gekauften Tomaten mit zum Abendbrot runter.
Der Speiseplan sagt, es gibt Porreesuppe und als Hauptgericht Truthahnfleisch - ohne h und wir essen alle dasselbe.
Die Kartoffel-Porreesuppe ist ja nicht verkehrt, aber das Truthahnfleisch wird mit ungewürztem, groben Spinat ge-
reicht und ist bestimmt kein Gourmetfutter. Da es mittags keine Beilagen, wie Kartoffeln, Pommes, Kroketten oder Reis gibt, bleibt bloß der Griff zum Brötchen. Auch Soße ist nicht! Das Beste am ganzen Essen war unsere Tomate.
Die mitunter unverständlichen, aber kreativen Bebebbungen lassen oft offen, was nach der Bestellung auf dem Teller landen wird. Eine gestreckte Portion gesundes Misstrauen und der Gebrauch der Logik hilft dem Hungrigen ungemein.
Für heute beispielsweise war das zweite Hauptgericht mit "Spanferkel" betitelt. Was uns skeptisch machte, war der Zusatz in Klammer geschrieben. Dort war zu lesen: Kaltspeise. Illusorisch, hier ein Bratenstück zu erhoffen.
Für morgen ist Steinpilzsuppe angekündigt und entweder Braten mit Soße nach Chef-Art, oder Steak mit Butter und Salbei. Da wir dem Chef nicht so recht über den Küchentisch trauen, haben wir uns für das Steak mit Butter und Salbei entschieden. Das sind doch alles bekannte Sachen. Dabei kann man nix versauen, bei Chefsoße dagegen... ! ?
Nach dem Abendessen soll lt. Ankündigung ein Unterhaltungsabend stattfinden mit Musik und Tanz. Die enge Möblie-
rung des Speisesaalgewölbes lässt garantiert kein Freiräumen zum Tanzsaal zu, überlegen wir vorher. Wo also soll das Event starten? Des Rätsels Lösung bringt der engagierte Alleinunterhalter. Er baut sein Zubehör im Anbau auf.
Das ist nicht begeisternd. Im Anbau dringt die Abendkühle unangenehm durch Wand und Fenster. Gefroren haben wir heute wahrlich schon genug. So viel kann man sich gar nicht bewegen, um das auszugleichen. Also Essig statt Tanz!
Wir verziehen uns ins Zimmer und sorgen eine kurze Zeit für viel Spaß und Gelächter, prosten mit Sekt und Babaloo.
...und als es uns schön warm geworden ist, verziehen wir uns jeder ins eigene Zimmer. Der Tag war lang genug...
Musik und Tanz dauern auch im Anbau überhaupt nicht mehr lange, dann verstummt dort alles. Ist wohl zu kalt dort.
Einige Tanzrunden müssen ausreichen für die Rentnergesellschaft, die hier durch die Reise-Buchung im Monat Novem-
ber zusammengewürfelt wurde. Wer kann da schon urlauben...! Doch nur alte Leute und die brauchen ihre Ruhe. Nicht mal dem Papagei hat die Musik besonders gefallen, der krächzte seinen Protest auf direktem Weg in den Raum.
 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl