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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Zur Weinprobe geht's nach Toblino / Torbole         Die Zeit zwischen 13:30 und 16:15 Uhr ist ausgefüllt.

Nach einer halben Fahrtstunde halten wir auf einem großen Parkplatz, verlassen den Bus und finden uns in den Gasträumen zur geplanten Weinprobe ein. Unser Aufenhalt dort erstreckt sich über fast 3 Stunden. Die Ortsbesichtigung dagegen, die wir dann auch noch ziemlich übereilt abbrechen mussten, gab uns nur eine einzige Stunde Zeit. Das finden wir mächtig schade.
Die Fahrt bis zum Weingut bot uns imposante Felsen als Ausgleich, machte aber das Entgangene nicht unbedingt 1:1 wett.
Es ist doch überall dasselbe - an den Urlaubern will jeder verdienen. Das hier ist nicht einfach nur eine Weinprobe, in der wir die Weinsorten mal durchkosten dürfen, sondern es ist schlicht und einfach eine Verkaufsschau, die den Appetit wecken soll.
Wer Appetit bekommt, wird anschließend in den Verkaufsräumen auch entsprechend einkaufen, Wein, Liköre, Schinken, Käse, Honig, Konfitüre, Teesorten, Cutney, Gläser, Messer und all den anderen Schnickschnack, den Urlauber sich so mitbringen.
Dabei will jeder seinen Teil vom Kuchen abhaben und deshalb werden wir hier durchgeschleust und andere Reisegruppen ganz genauso. Es erklärt sich uns auch dadurch die deutlich unterschiedliche Wichtung in der Zeiteinteilung, der wir unterliegen.
Geschäft ist Geschäft. Sehen sich die Touristen bloß die Sehenswürdigkeiten an, bringen sie kein Geld ins Land. Und das, wo gerade jetzt im Urlaub der "Rubel" angeblich so locker sitzt. Also müssen wir es hier die volle Zeit zum Einkaufen aushalten.
Durch ein angedeutetes Weinfass betreten wir die Gasträume und nehmen an den vorbereiteten Tischen Platz. Mehrere Gläser stehen für jeden bereit. Dann geht jemand rum, der uns von den Weinsorten etwas ins Glas gießt. Erst Weißwein.
Alle kosten brav, wir natürlich auch. Diese Weinsorte ist uns viel zu herb und trifft damit nicht unbedingt unseren Geschmack.
Zwischendurch neutralisieren wir unsere Geschmacksnerven mit Weißbrotstückchen bzw. mit Käsewürfeln oder dünnen Sala-
mischeibchen, die auf dem Tisch bereit liegen. Derweile informiert ein Weinkenner uns über die hier angebauten Weine und preist uns ihre Vorzüge an. Verkaufsschauen aller Art sind noch niemals unser Fall gewesen. Hier natürlich auch nicht.
Nach dem Weißwein wird uns im Glas ein kleiner Rotweinschluck serviert. Wir sehen uns unauffällig um, was das bisschen Al-
kohol mit den Leuten macht. Das ist viel interessanter als die Weinprobiererei. Mit Alkohol sind wir ohnehin nicht zu verlocken.
Mehr Interesse wecken aus der Decke herabhängende Rebenwurzeln. Das ist mal etwas ganz Neues und eine clevere Idee.
Das war's dann auch schon mit der Verkostung. Wir müssen uns jetzt erheben und sollen in die Verkaufsräume hinübergehen. Dort wird uns noch gläschenweise Likör über den Thresen gereicht....Danach sollten möglichst alle in Kauflaune versetzt sein.
Die meisten zücken tatsächlich das Portemonnaie und langen ordentlich zu, die ohnehin schon Dicksten natürlich am meisten.
Wein- und Likorflaschen, Käse, Schinken und Würste wandern reichlich in ihre Taschen, gerade so, als stünde uns in aller-
nächster Zeit eine Hungersnot ins Haus, für die nur hier und heute bevorratet wird. Wir sehen uns belustigt das Treiben an.
Mit sperrigen Flaschen und dergleichen erschweren wir uns nicht unnötig unser Gepäck und sowohl Käse, als auch Wurst und Schinken kaufen wir bei Bedarf in Kleinstmengen daheim ein. Es reicht uns, hier die Regale zu inspizieren und alles anzusehen.
Im Laden sind eine Menge Alkoholitäten und Lebensmittel aufgebaut. Andauernd wird auch wieder Neues in den riesigen Re-
galen nachgefüllt. Es soll doch um Himmel willen keinerlei Mangel herrschen im Angebot... und das Sortiment ist riesengroß.
Sogar Spielsachen, Krüge, Schürzen, Taschen und bunter Kleinkram ist aufgefahren worden. Nichts davon brauchen wir wirk-
lich. Lachend fotografieren wir und verlassen den Shop, um auf dem Parkplatz die Mitfahrer unseres Busses zu erwarten.
Gleich neben dem Ausgang ist eine riesige Abfüllanlage, die der einer Tankstelle ähnelt. Dort finden sich die Einheimischen ein, die sich den Wein gleich in große Ballons füllen lassen und die dadurch wahrscheinlich auch sehr viel billiger wegkommen.
Mittlerweile stehen schon einige Mitfahrer unsere Reisegruppe draußen. Wir unterhalten uns, sehen uns die nahe Umgebung an und genießen noch die Sonnenstrahlen des Abends. Wir brauchen eine ganze Menge Geduld, ehe die Letzten rauskommen.
Ablenkende Unterhaltung haben wir durch Gleitschirmflieger in der Nähe, außerdem durch Lichteffekte, als die Sonne hinter dem Berg verschwindet und von hinten die Strahlen nach vorn über den Berggipfel schickt. Endlich startet die Rückfahrt.
 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl