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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Absprachen über Zusatzbuchungen und erste Ausflugstour         November 2011

Jeder bekommt ein Gratisgetränk vom Hotel, wir erfahren Wichtiges über die Abläufe und bekommen die Zusatzangebote an Unternehmungen benannt. Das haben wir alles schon gestern gelesen. Je ein Tag für Verona, für Venedig und für Mantua. Die Reisen können einzeln oder im Paket gebucht werden. Da wir alles sehen wollen, füllen wir unsere Buchungskarten schnell aus und nehmen unsere Liste mit den Terminen der geplanten Kurbehandlungen in Empfang. Unsere Zeiten sind günstig gelegt.
Die Erklärungen über die Umgebung sind bei uns schon mit optischen Eindrücken verknüpft. Es wird uns der Promenadenweg mit einer kleinen Brücke, der Weg zu den Papiermühlen, die alte Klosteranlage, die Apotheke im Ort an der Hauptstraße und die Ausdehnung des Campingplatzes vorgestellt, was uns bereits nichts Neues mehr ist. Wir kennen uns aus, können später den anderen, weniger bewanderten Gästen den Weg zum Strand zeigen. Tja - wer lange schläft, sieht vorher nichts...!!!
Noch vor dem Start der heutigen Tagesfahrt wird bekannt gegeben, dass uns die Reise heute nicht, wie geplant, nach Arco und Malcesine führen wird, sondern nach Riva del Garda, Toblino und wenn es zeitlich möglich ist, auch noch nach Limone. Das ist zwar schade, weil wir darüber noch nichts wissen, aber der Stadtrundgang hat ortskundige Reiseleitung und weitere Highlights suchen wir uns dann in eigener Regie. Wir werden dabei bestimmt schon fündig werden. Neu für uns ist ja beides.
Schnell packen wir unsere Beutel, nehmen die Kameras und begeben uns zum Bus. Oberpünktlich erfolgt die Abfahrt. Unser Busfahrer muss durch das enge Hoteltor in Millimeterarbeit bei eingeklapptem Spiegel. Auf der gut ausgebauten Fahrstraße entlang des Gardasees steuert er gen Riva del Garda. Noch immer ist herrliches Sonnenwetter und wir verdienen das auch.
Ein Blick aus dem Busfenster lohnt sich. Dort wechseln Berge Ortschaften, Kirchen, goße Gärten, Schlösser, Weinplantagen, Olivenhaine und historische Anlagen. Das fesselt unsere Aufmerksamkeit. Die Fahrstraße führt durch eine Menge in den Felsen gemauerte, unterschiedlich lange Tunnel, in denen oft unter Trägern zur Seeseite Durchblicke möglich sind. Es geht eng zu.
Die Fahrzeuge schieben sich eng aneinander vorbei. Wahrscheinlich sieht das aus dem Businneren von unseren Plätzen noch viel gefährlicher aus, als es in Wirklichkeit ist, denn Holger bewältigt das Fahren unbeeindruckt mit Bravour bis nach Riva del Garda. Der See grenzt auf der Strecke fast ausschließlich bis dicht an die Felsen und besitzt maximal nur einen sehr schmalen Steinstrand. Die massiven Felsenwände sind in ihrer Höhe und Ausdehnung beeindruckend und lassen uns winzig erscheinen.
Wir wissen, dass Riva umgeben von mächtigen Bergen an der schmalen Nordspitze des Lago di Garda liegt und erst seit 1919 zu Italien gehört. Davor stand Riva lange unter österreichischer Herrschaft. Dies ist nach wie vor in allem zu spüren und er-
zeugte jene angenehme Mischung italienischer Leichtigkeit mit Tiroler Bodenständigkeit. Ein Übriges besorgt das milde Klima.
Viele Teile der ehemaligen Befestigungsanlagen der Stadt sind noch völlig intakt und können besichtigt werden. Heute ist Riva del Garda ein beliebter Touristenort. Wahrzeichen ist ihr leicht schiefer Torre Apponale, ein 34 m hoher Uhrturm aus dem Jahr 1220, der über dem Hafen von Riva del Garda aufragt und sicherlich früher der Bergfried einer ersten Festung gewesen ist.
Eine weitere Sehenswürdigkeit ist die Rocca di Riva, eine Stadtburg aus dem 12. Jahrhundert, die ganz von Wasser umgeben ist. Die Burg erhielt ihr heutiges Bild im 16. und 17. Jh. Heute beherbergt sie das städtische Museum, in dem unter anderem Gemälde und viele archäologische Funde ausgestellt sind. Seit dem 19. Jh. ist das nette Städtchen ein gefragter Kurort.
Riva del Garda wird im Osten vom Monte Brione und im Westen durch den Monte Rocchetta, das sind hohe Berge, begrenzt.
Nachdem wir reichlich mit Wissen gefüttert sind, rollt unser Bus ins Städtchen ein, wo das Fahrzeug einparkt und uns aus-
steigen lässt, damit wir uns hier eine relativ kurze Zeit umsehen. Dass sie leider viel zu kurz ist, merken wir sehr schnell.
Wir werden gleich von unserer Reiseleiterin geführt und besichtigen die obligatorischen Orte. Danach haben wir Freizeit, die jeder individuell nutzen kann. Wir sehen die vom Wasser umgebene Stadtburg und schauen bergauf bis ins Himmelblau.
Zuerst fallen uns die noch fleißig blühenden Magnolienbäume ins Auge. Von November und Jahresausklang ist hier absolut noch gar nichts zu spüren - wenn man denn von einer frühherbstlichen Blattfärbung an den Laubbäumen mal absieht.
Die Beete der Kuranlagen und an den Straßenrändern aufgestellte Blumenkübel zieren die Wege. Sie sind farbenfroh bepflanzt und blühen in sommerlicher Fülle. Das sieht wunderschön aus. Wir sind dem deutschen Schmuddelnovember entkommen.
Auf dem das Schloss umgebenden Wassergraben schwimmen eine Menge hungriger Enten, die wir mit viel Vergnügen füttern.
Beim prüfendem Blick gen Himmel stellen wir erfreut fest, dass uns die Sonne treu bleibt. Was haben wir doch für Glück mit dem Wetter in dieser Woche. Die bisherige Regenzeit ist endgültig vorüber. Wir bekommen es genau so, wie wir brauchen.
Auf dem zentralen Platz trennen wir uns. Zu viert bummeln wir durch die Innenstadt, betrachten sowohl die Gebäude, als auch die Auslagen der Geschäfte. Kleine Kirchen liegen am Wegrand, auch Brunnen und Torbögen. Mittendrin sind Palmen.
Das erzeugt ein ganz besonders Flair, eben die südliche Leichtigkeit und den Charme des idyllischen Kurbades, das Riva ist.
Wir suchen nach der Kirche Inviolata. Diese Kirche aus dem 17. Jh wurde von einem unbekannten portugiesischen Architek-
ten im manuelinischen Stil gebaut. Rivas größten Kunstschatz möchten wir gern ansehen. Diese Kirche hier ist es aber nicht.
Wir sind aber sehr hartnäckig und geben unsere Suche nicht auf. Zwar haben wir nur wenig Zeit, doch haben wir die Hinweg-
zeit noch nicht ganz ausgeschöpft. Die Besichtigung der Kirche und auch den Rückweg würden wir also pünktlich schaffen. Notfalls müssten wir die Beine mal in die Hand nehmen und eine etwas eiligere Gangart anschlagen. Angucken wollen wir sie!
 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl