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Hobby-Fotografie | © by Martina und Wolfgang

      Abendliches Flair in Italy         Hotelanlage und 1. Spaziergang

Unsere Zimmer liegen nebeneinander. Wir kommen also alle fast gleichzeitig in den Flur, um nach unten in den Speisesaal zu gehen. Dort belegen wir zu viert den Tisch 7, bestellen uns schon etwas zum Trinken und warten dann, bis das Essen Tisch für Tisch serviert wird. Heute wird uns allen das Essen zugeteilt. Für morgen können wir aus zwei Gerichten auswählen.
Allmählich kommen auch die anderen von oben, der Saal füllt sich und das Essen wird aufgetragen. Der Ober hat uns bereits eine Salatgarnitur serviert. Danach geht er von Tisch zu Tisch und füllt jedem den Teller mit einer Kelle Gemüsesuppe. Wer möchte, kann stattdessen ein Nudel-Bohnengemisch nehmen. Wir wollen alles kosten und wählen deshalb je zwei Portionen.
Wir müssen warten bis unser Tisch dran ist, das Hauptgericht zu bekommen. Deshalb nehmen wir uns den Speiseplan für den nächsten Tag vor. Es gibt Steinpilz-Cremesuppe oder Pasta Bella Napoli und als Hauptgericht Braten mit Soße nach Chefart oder einen kalten Käseteller und einen nicht benannten Nachtisch. Als Auswahl kreuzen wir 2 + 2 und 4 x den Braten an.
Der Salat, die Suppe und die Nudeln schmecken, aber das Hühnerbein als Hauptgericht findet nicht so recht unseren Beifall. Bloß im Öl heißgemachte Zucchinischeiben sind einzige Beigabe. Kartoffeln, Kroketten oder vielleicht Pommes? Fehlanzeige.
Wenn wir das gewusst hätten, dann hätten wir uns doch die Nudeln dafür aufgehoben! So holen wir uns von der Theke jeder ein trockenes Brötchen und essen das zum ungewürzten Gemüse. Ziemlich gewöhnungsbedürftig ist die italienische Küche!
...oder aber die Rezeptueren werden sehr frei interpretiert. Auf Deutsch: der Koch dieses Hotels kann wahrscheinlich nicht kochen, sonst nähme er ja ein Mindestmaß an Gewürzen. Als Nachtisch gibts eine ungeschälte Mandarine frisch vom Baum.
Mittlerweile ist es dunkel geworden, doch die Neugier treibt uns noch umher. Wir erkunden unsere Hotelanlage, gucken um die Häuser, orten die Hotel-Pools und suchen nach dem Weg zum Ufer des Gardasees, denn den müssen wir heute noch finden.
Das Hotel besitzt einen sehr gepflegten Garten, in dem mehrere Gebäude den Gästen Zimmer bieten. Mehrere angestrahlte Schwimmbecken, Brunnen, Palmen, Zypressen, Orangen- und Zitronenbäume sind da. Selbst im Dunkeln sieht es toll aus.
Vom Zimmerfenster bzw. vom Balkon sehen wir direkt auf Pool, auf Palmen und Zypressen. Da freuen wir uns schon auf die Morgensonne, die uns ins Fenster scheinen wird, wenn wir aufstehen. Statt des Sees finden wir vorerst den Hotelpapagei.
Wir begutachten Orangen an den Bäumen, probieren bequeme Sitzgelegenheiten unter der von Kiwis überwucherten Pergola.
Unentwegt suchen wir nach einem Spazierweg zum See und endlich werden wir fündig. Eine kleine Treppe geht es hinunter, wir müssen den jetzt leeren Campingplatz durchqueren und passieren ein Gitterpförtchen. Dann liegt der schöne See vor uns.
Direkt am Ufer sind mehrere Segelboote aufgebockt. Im kleinen Hafenbecken schaukeln eine Reihe Segel- und Motorboote im Wasser. Der Strand ist ziemlich steinig und dunkel. Das Ufer der anderen Seeseite grüßt mit vielen Lämpchen zu uns herüber.
Unser Beine wollen wir uns nicht im Dunkeln brechen, deshalb kehren wir von hier gemütlich wieder um. Den Weg zum See kennen wir nun und morgen früh sehen wir alles viel besser als jetzt. Das Hotel erreichen wir schnell. Der Weg ist nicht weit.
Im Haupthaus informieren wir uns an der Rezeption über die dort ausgehängten Fahrten, die wir zusätzlich zum üblichen Rei-
seprogramm buchen können und lesen die Info-Texte über die vielen Sehenswürdigkeiten von Verona, Venedig und Mantua.
Das klingt ja sehr vielversprechend und stimmt uns milder der Qualität des Essens gegenüber. Morgen wird es sicher besser.
Der in den Boden der Hotelhalle eingelassene verglaste Brunnen gibt uns den Blick in die Tiefe frei. Das Hotel befindet sich auf dem weitläufigen Gelände eines ehemaligen Klosters aus dem 14. Jahrhundert. Der uralte Brunnen ist sehr geschickt in dieses Haus einbezogen worden. Jetzt verstehen wir es, warum der Speisesaal so ein altes Kellergewölbe mit sehr vielen Säulen ist.
An der Rezeption werden tagsüber Postkarten verkauft - wenn sie besetzt ist - jetzt am Abend ist sie das natürlich nicht.
Nun ist unsere Neugier fürs Erste einmal befriedigt. Wir suchen unsere Zimmer auf, um uns nach dem Reisetag auszuschlafen.
 
 © Martina & Wolfgang Müller / 2009  <== zurück zur Auswahl